Schüleraustausch Spanien in Kempten

Spanier aus Mollerussa zu Besuch im Allgäu (6.-13. März 2024)

Am Mittwoch, dem 6. März, war es endlich so weit. 14 spanische Austauschschülerinnen und -schüler aus Mollerussa vom Instituto „La Serra“ besuchten uns hier in Kempten. Eine Woche lang durften sie mit uns die deutsche Kultur kennenlernen und an vielen Aktivitäten teilnehmen. Nach einem gemeinsamen Kennenlernen am Mittwochabend im Bowlingcenter Kempten wurden sie am nächsten Morgen offiziell am Hildegardis-Gymnasium begrüßt. Nach einer Hospitation in verschiedenen Klassen ging es für uns in die Innenstadt, um an einer ausführlichen Stadtführung teilzunehmen. Anschließend ließen einige von uns den Nachmittag gemeinsam im Künstlercafé ausklingen. Der Abend war zur freien Verfügung. Am Freitag stand dann der Besuch der Landeshauptstadt München auf dem Programm. Nach einer interessanten Stadtführung konnten wir dort noch eigenständig Zeit verbringen. Das Wochenende konnten wir in den Gastfamilien selbst gestalten. Einige von uns besuchten den Wochenmarkt in Kempten, machten ein Picknick an der Iller oder fuhren sogar auf das Nebelhorn. Am Montag war eine Fahrt nach Füssen geplant. Wir besichtigten das Schloss Neuschwanstein und seine Umgebung und verbrachten die verbleibende Zeit in der Innenstadt von Füssen. Eines der interessantesten Erlebnisse, auch für uns selbst, war der Besuch in der Backstube der Allgäuer Traditionsbäckerei Bickel am nächsten Morgen. Wir durften Brezeln formen und sie anschließend frisch aus dem Ofen mit Weißwürsten und zünftiger Musik genießen. Unsere letzte gemeinsame Zeit verbrachten wir in der Schulmensa bei einem gemeinsamen Abschiedsabend. Am frühen Mittwochmorgen machten sich unsere spanischen Gäste nach einem emotionalen Abschied auf den Weg zum Münchner Flughafen. Wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch in Spanien und bedanken uns bei unseren Lehrern Frau Cieslar und Herrn Beucker für die reibungslose Organisation.

Aus der gemeinsamen Woche haben wir alle viele neue Erkenntnisse mitgenommen. Unsere spanischen Austauschschülerinnen und -schüler leben in der autonomen Gemeinschaft (so etwas Ähnliches wie Bundesländer) Katalonien und sprechen auch Zuhause und in der Schule überwiegend Katalanisch. Sie fühlen sich zu ihrer Region sehr zugehörig und fordern auch die Unabhängigkeit Kataloniens als eigenen Nationalstaat. Die Abhängigkeit von Spanien empfinden sie als großen Nachteil, da sie ihrer Meinung nach der Regierung viel mehr geben, als sie im Gegenzug zurückbekommen. Katalonien ist die wirtschaftlich stärkste Region Spaniens und trägt rund 20 % des BIP. Es gibt dort wichtige Häfen und große Unternehmen und auch die wichtigste Tourismusregion. In Katalonien wird viel Geld erwirtschaftet, wovon ein großer Teil an den spanischen Staat geht. Im Gegenzug würden die Katalanen aber kaum von staatlichen Leistungen profitieren. Sie fühlen sich von der Regierung ausgenutzt und betrogen. Diesbezüglich gibt es immer wieder Umfragen und Proteste, aber wirklich weit ist die Unabhängigkeitsbewegung bisher nicht gekommen.

Mit Spanisch als Sprache werden unsere Austauschschülerinnen und -schüler außerhalb der drei Stunden Spanischunterricht pro Woche kaum konfrontiert. Auch die Englischkenntnisse waren bei allen Partnern sehr unterschiedlich. Während die einen sich mit dem reinen Schulenglisch kaum verständigen konnten, waren andere dank eines außerschulischen Zusatzkurses in der Lage, komplexe Gespräche zu führen. Die bestehende Sprachbarriere führte häufig zu Verständigungsproblemen.

Spannend waren auch die unterschiedlichen Tagesabläufe und Essgewohnheiten. Während der Vormittag in Spanien und Deutschland ähnlich abläuft, vermissten viele Austauschschüler die mittägliche Siesta (der traditionelle spanische Mittagsschlaf). Nach dem Abendessen ist bei den Deutschen häufig um 18 Uhr die Küche geschlossen, dagegen haben Spanier teilweise erst um 23 Uhr ihre letzte Mahlzeit. Das fordert natürlich auch andere Schlafenszeiten.

Fabian Stöhr, 11c

 

 

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