Läuft Erziehung eigentlich anders ab, wenn man einen Migrationshintergrund hat? Sind Frauen und Männern die gleichen Werte in der Erziehung wichtig? Wovon wurden Ältere und Jüngere neben ihren Eltern am meisten beeinflusst? Waren das Freunde oder die Lehrer/-innen – oder sind es heute vor allem die sozialen Medien?
Diesen und anderen Fragen ging die Klasse 9d (2023/24) im Rahmen eines Projekts im Unterricht für sozialpraktische Grundbildung nach. Zunächst klärte die Klasse dazu, welche Fragen überhaupt gestellt werden sollten. Anschließend wurde ein Klassen-Fragebogen entwickelt, vervielfältigt und die Schülerinnen und Schüler befragen alle, die sich in ihrem näheren Umfeld befragen ließen. Die Herausforderung bestand dabei vor allem darin, eine möglichst breit gestreute Gruppe an Menschen zu erreichen, also Frauen UND Männer, Ältere UND Jüngere, Menschen MIT und OHNE Migrationshintergrund. Die schlussendlich 105 ausgefüllten Fragebögen wurden dann von Hand gezählt und nach den verschiedenen Kategorien ausgewertet. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler auch, welche Tücken so eine Auswertung bereithält: Was macht man z.B. mit einem Fragebogen, auf dem weder männlich noch weiblich angekreuzt wurde: Zu den Frauen zählen? Zu den Männern? Gar nicht werten? Oder bei beiden Geschlechtern werden?
Die Abschlussarbeit bestand dann darin, mithilfe von Exel-Tabellen und einem Wortwolken-Generator die vielen Ergebnisse grafisch auszuwerten. Die Auswertung ist aufgrund der geringen Zahl der Teilnehmer/-innen zwar nicht repräsentativ, aber spannend und überraschend sind viele der Ergebnisse durchaus.
Martina Wolkan-Freier