Die neunten Klassen unternahmen in zwei Gruppen eine Exkursion in die Augsburger Synagoge. Dort sollte in der einzigen bayrischen Großstadtsynagoge, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte, das Wissen bezüglich des Judentums vertieft werden.
Zuerst wurden wir klassenweise durch das Jüdische Museum geführt, das direkt neben der Synagoge liegt. In der Ausstellung war natürlich ein großes Thema die Zeit des Nationalsozialismus. Die Synagoge brannte zwar in der Pogromnacht 1938, das Feuer wurde dort aber im Gegensatz zu vielen anderen Synagogen wieder gelöscht, da man Angst hatte, dass die Brände auf andere Gebäude übergreifen. Die Schäden wurden jedoch erst 1985 vollends beseitigt. Auch andere Themen wie der Bau der Synagoge im frühen 20. Jahrhundert und die Geschichte der Juden in und um Augsburg herum waren auf dem Programm. Das Highlight der Führung war jedoch der Innenraum der Synagoge mit rund 700 Plätzen. Diese wird momentan nur noch an Feiertagen benutzt. Auf der Frauenempore stehend hatten wir einen einmaligen Blick auf das prachtvolle Kuppeldach. Zudem wurden uns noch einige visuelle Details erklärt sowie das in Grün und Gold gehaltene Kuppeldach, das einen Sternenhimmel symbolisiert. Auch der in Richtung Jerusalem gerichtete Toraschrein war beeindruckend.
Bevor es wieder zurück nach Kempten ging, hatten wir ein wenig Zeit, die Innenstadt zu besuchen und über die Informationen in der Synagoge zu reden. Letztendlich ist der Besuch in der Synagoge jedes Jahr aufs Neue wichtig, um Antisemitismus und Antijudaismus zu bekämpfen und um in einen Dialog zwischen den Religionen zu treten.
Marc Köhler 10e