A U G U S T A R A U R I C A
Vom 30. April bis zum 2. Mai 2025 unternahmen Latein-Schülerinnen und -Schüler der Klassen 8b, 8d und 8e bei strahlendem Sonnenschein und mediterranen Temperaturen unter der Leitung von Frau Haas, Herrn Mayr und dem Archäologie-Projekt-Seminar der 11. Klassen eine Exkursion in die Schweiz zu den römischen Ausgrabungsstätten von Augst. Nach unterhaltsamer Zugfahrt am Mittwochvormittag und der Ankunft in Augusta Raurica bestand die Möglichkeit, sich einen ersten Überblick über das gut 800qm große Ausgrabungsgelände zu verschaffen, das im „Wildental“ zwischen dem Plateau der Oberstadt und dem Tempel „Sichelen 1“ liegt. Um 200 n.Chr. hatte die Oberstadt ihre größte Ausdehnung mit 53 insulae, den Tempelbezirken im Westen und den Außenquartieren im Süden, insgesamt ca. 77 ha. Die Unterstadt folgte 800 m dem Rheinufer und umschloss weitere 29 ha. Mit 106 ha war Augusta Raurica somit etwas größer als Aventicum (80 ha) und nur etwas kleiner als die Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln, 110 ha) oder die Colonia Augusta Treverorum (Trier, 150 ha).
Die achten Klassen konnten beim Kurs „römisches Backen“ in der Praxis einiges über die kulinarische Vielfalt des römischen Reiches erfahren und im Rahmen eines Workshops Mehl herstellen und ihr eigenes Brot nach römischem Rezept zubereiten. Mit der Bahn und zu Fuß ging es hinauf in die schön gelegene Hellmut-Waßmer-Jugendherberge in Lörrach.
Von dort startete nach ausgiebigem Frühstück auch der zweite Ausflug nach Augst. In Form von mehreren interaktiven Vorträgen der P-Seminar-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer wurde den achten Klassen die Stadtgeschichte und das Leben im antiken Augusta Raurica näher gebracht. Die um 44 v. Chr. im Land der Rauraker zunächst eher formal unter Munacius Plancus und 15 v. Chr. dauerhaft besiedelte, von Kaiser Augustus eingerichtete Colonia Augusta Rauricorum umfasste zeitweise über 10 000 Einwohner. Im beeindruckenden, sehr gut erhaltenen Theater erfuhren die Schüler vom kuriosen Sensationsfund des Silberschatzes von Augst aus dem Jahr 1961/62. Eine spektakuläre Atmosphäre bot der realistische Nachbau einer römischen Villa, die wir ausgiebig besichtigten. Vor allem das südländisch bepflanzte Atrium zog uns in seinen Bann, da es hier angenehm schattig war und viele Spiele zum Ausprobieren geboten waren.
Am letzten Exkursionstag lag der Fokus auf der Stadt Basel und der dortigen Antikensammlung (AB). Mehrere tausend Ausstellungsstücke und ausführliche Referate zu römischen Vasen, Mythen und zum Begräbnis-Kult im historischen Mittelmeerraum ermöglichten einen umfassenden Einblick in die Welt der Antike. Den Nachmittag ließen wir in Basel gemütlich ausklingen, bevor wir am Abend die Heimfahrt mit dem Zug antraten.
Für uns als P-Seminar war die Organisation und Durchführung der Fahrt nach Augusta Raurica eine außergewöhnliche Erfahrung, die sich stark vom gewöhnlichen Schulalltag unterschied. Wir lernten auf praktische Weise mit Herausforderungen umzugehen, Verantwortung zu übernehmen und dass es gar nicht so leicht ist, bei so vielen Schülerinnen und Schülern immer den Überblick zu behalten…
Unser herzlicher Dank geht an die motivierten Achtklässlerinnen und Achtklässler und ganz besonders an Frau Haas und Herrn Mayr für die souveräne Unterstützung, auf die wir uns immer verlassen konnten.
Leontin Hoffmann (11b) für das P-Seminar Latein-Archäologie