Schüleraustausch in Korea

Ich bin Aleyna Heinle und gehe aktuell in die 11. Klasse am Hilde. Ich habe in diesem Herbst die Möglichkeit bekommen, drei Monate als Austauschschülerin in Korea zu verbringen. Im Februar 2025 habe ich mich für das Short Term Programm von YFU („Youth for Understanding“) beworben und wurde im März in das Programm aufgenommen. Da für die Teilnahme an dem Austauschprogramm koreanische Sprachkenntnisse erforderlich waren, habe ich seitdem online Koreanisch Unterricht gehabt. An Korea begeistert mich vor allem die einzigartige Mischung aus Tradition und moderner Kultur sowie die Chance, eine neue Sprache im Alltag zu sprechen. Durch diese Erfahrungen habe ich verstanden, wie das tägliche Leben in Korea funktioniert und wie es sich von Deutschland unterscheidet. 

Ich lebe in Korea bei einer Gastfamilie, die sehr freundlich ist und mich bei allem unterstützt. Ich habe einen Gastbruder und eine Gastschwester, mit denen ich mich sehr gut verstehe. Wir leben in Gimpo, das ist eine Stadt etwas außerhalb von Seoul und am Wochenende fahren wir häufig gemeinsam nach Seoul, zum Beispiel nach Gangnam, Insadong oder Incheon. 

Ich bin in der zweiten von drei Jahrgangsstufen in der Highschool und meine Klasse besteht aus 36 Schülern, davon die Hälfte Jungs und die Hälfte Mädchen. Meine Mitschüler wollten sich von Anfang an mit mir austauschen und mit mir befreundet sein. Die Freundlichkeit und Offenheit, mit der ich hier empfangen wurde, hat mich positiv überrascht. Ich habe hier viele enge Freunde gefunden und wir haben uns oft nach der Schule getroffen und haben zum Beispiel Karaoke gesungen, sind nach Hongdae oder an den Han River gegangen. Seoul bietet so viele verschiedene Möglichkeiten, um koreanisches Essen zu probieren, sich mit K-Beauty, K-Pop und K-Fashion zu beschäftigen und die Kultur des Landes zu verstehen. Ich habe hier schon unglaublich viel gesehen und erlebt und trotzdem gibt es noch so vieles, das ich nicht kenne. 

Das Schulleben hier unterscheidet sich sehr von dem in Deutschland. Der Unterricht geht jeden Tag bis 16 Uhr oder 17 Uhr und Mittagessen gibt es immer in der Schule in der Mittagspause. Obwohl es an meiner Schule eine Schuluniform gibt, wird die Kleiderordnung nicht besonders streng gehandhabt. Zwischen den Unterrichtsstunden haben die Schülerinnen und Schüler Freizeit und vor und nach dem Unterricht gibt es ein Klassentreffen, bei dem die Klassenleitung wichtige Sachen mit der Klasse bespricht.  

Außerhalb der Schule habe ich Taekwondo Unterricht in einer Taekwondo Academy. Da Taekwondo eine koreanische Kampfkunst ist, gibt es viele Schüler, die Taekwondo lernen und ich wurde sehr gut hier aufgenommen und habe viel gelernt. 

Ein Auslandsaufenthalt bietet die Chance, neue Erfahrungen zu sammeln und die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Offenheit, Interesse, Geduld und Empathie sind unglaublich wichtig. Und dadurch, dass man sich in einer fremden Umgebung und einem komplett neuen sozialen Umfeld befindet, wird man selbstständiger und flexibler. Insgesamt bin ich sehr dankbar für meine Zeit in Korea und für all die Menschen, die ich hier kennenlerne. Diese drei Monate bedeuten mir sehr viel und prägen mich jeden Tag. 

 Aleyna Heinle

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