Ausbildungsrichtungen
Das Hildegardis-Gymnasium Kempten bietet drei Ausbildungsrichtungen an: das Sprachliche Gymnasium, das Sozialwissenschaftliche Gymnasium und das Wirtschaftswissenschaftliche Gymnasium. Die fachliche Vertiefung der jeweiligen Ausbildungsrichtung erfolgt in den Jahrgansstufen 8 bis 11. Alle Zweige führen zur Allgemeinen Hochschulreife und befähigen damit gleichermaßen zum Studium.

Die Schwerpunkte in den verschiedenen Ausbildungsrichtungen:
Im Wirtschaftswissenschaftlichen Zweig werden die Fächer Wirtschaft und Recht sowie Wirtschaftsinformatik als Schwerpunkte gesetzt. Wirtschaft und Recht ist damit ab der Jgst. 8 Kernfach (= Schulaufgabenfach), und das Fach Wirtschaftsinformatik gibt es als Alleinstellungsmerkmal nur in dieser Ausbildungsrichtung. Die entsprechend größere Fachstundenzahl für das Wirtschaft und recht ermöglicht es, die Ziele dieses Faches (Auszug aus dem Fachprofil) am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium besonders vertieft zu unterrichten: „Ökonomisches Handeln ist wesentlicher Bestandteil unseres Zusammenlebens. Der Unterricht im Fach Wirtschaft und Recht befähigt die Schülerinnen und Schüler, als mündige Bürger in ihrem persönlichen Lebensumfeld selbstbestimmt ökonomisch zu handeln, in der Gesellschaft wirtschaftliche sowie rechtliche Rahmenbedingungen mitzugestalten und solidarisch Verantwortung zu übernehmen. Dazu erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen, mit denen sie aus der Perspektive von Konsument, Arbeitnehmer, Unternehmer oder Staatsbürger Problemstellungen kriterienorientiert analysieren, beurteilen und lösen können.“
Das Fach Wirtschaftsinformatik befasst sich schwerpunktmäßig mit Aspekten der Digitalisierung im Bereich der Ökonomie (Auszug aus dem Fachprofil): „Wirtschaftsinformatik als anwendungsorientierte und interdisziplinäre Wissenschaft befähigt die Schülerinnen und Schüler, Herausforderungen betrieblicher Systeme zu lösen und diese Lösungen mehrperspektivisch aus Sicht von Arbeitnehmern, Konsumenten und Unternehmern mit Blick auf rechtliche Vorgaben kritisch zu reflektieren. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht der zielgerichtete und verantwortungsvolle Einsatz von Informations- und Kommunikationssystemen, um die Prozesse in Unternehmen in allen betrieblichen Funktionsbereichen (z.B. Produktionswirtschaft, Logistik) abzubilden, zu unterstützen und zu verbessern.“
Das sprachliche Profil macht sich am Erlernen von drei Fremdsprachen (FS) fest. Die dritte FS an unserer Schule ist Italienisch. Es ergibt sich also die Sprachenfolge Englisch – Französisch oder Latein – Italienisch. Folgende Informationen zu Italienisch als dritte FS bietet der Auszug aus dem Fachprofil Italienisch des Lehrplan Plus:“ Seit Jahrhunderten ist Italien Reiseziel und Inspirationsquelle für Menschen aus aller Welt. Italiens geographische Vielfalt und der weltweit einzigartige Reichtum an Kunst und Kultur üben seit jeher eine besondere Anziehungskraft aus. Nicht zuletzt durch die geographische Nähe ist Italien eng mit Deutschland und insbesondere mit Bayern verbunden und vielen Schülerinnen und Schülern vertraut. Durch regen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Austausch hat es die deutsche Kultur nachhaltig beeinflusst. Italien begründete und gestaltete den europäischen Integrationsprozess von Anfang an mit und stellt als eine der führenden Industrienationen ein bedeutendes europäisches Partnerland und einen der wichtigsten Handelspartner Bayerns dar.“
Für die Italienischlernenden bieten wir in der Jgst. 10 einen Schüleraustausch mit der internationalen Schule Altiero Spinelli in Turin an.
Die sprachliche Ausbildungsrichtung bietet sich insbesondere für Schülerinnen und Schüler an, deren Interessen und Stärken im sprachlichen Bereich liegen.
Im Sozialwissenschaftlichen Zweig bilden die Fächer Politik und Gesellschaft (kurz: PuG, früher: Sozialkunde) sowie das ausbildungsspezifische Fach Sozialwissenschaftliche Grundbildung das Profil. PuG ist somit von der Jgst. 8 bis 11 Kernfach (= Schulaufgabenfach). Die größere Stundenausstattung dieses Zweiges in PuG verschafft die Möglichkeit einer vertieften Auseinandersetzung mit den Zielen dieses Faches (Auszug aus dem Fachprofil): „Ziel des Unterrichts im Fach Politik und Gesellschaft ist die Demokratiefähigkeit junger Menschen. Im Zentrum des Faches steht der Mensch als soziales und politisches Wesen, das sich in eigenem Interesse mit öffentlichen Angelegenheiten beschäftigt. Gegenstände des Unterrichts im Fach Politik und Gesellschaft sind ausgehend von der Erfahrungswelt der Jugendlichen zentrale Formen, Regeln und Veränderungsprozesse des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die demokratische Gestaltung der staatlichen Ordnung und die Möglichkeiten der politischen Mitgestaltung auf den verschiedenen politischen Ebenen. Die Politologie und die Soziologie sind die zentralen Bezugswissenschaften des Fachs.“
Das nur am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium unterrichtete Fach Sozialpraktische Grundbildung stellt die soziale Existenz des Menschen und die soziale Praxis in den Mittelpunkt (Auszug aus dem Fachprofil): „Im Zentrum sowohl des Fachs Sozialpraktische Grundbildung als auch seiner Fortsetzung in der Qualifikationsphase stehen die soziale Wirklichkeit, die verschiedenen Handlungsfelder des Zusammenlebens sowie Möglichkeiten sozialen und politischen Handelns. Im Kontakt mit in der Praxis sozialer Arbeit erfahrenen Personen, Einrichtungen und Organisationen wird die Bedeutung für das Individuum wie auch für die Gesamtgesellschaft deutlich. Die Praktika leisten einen wertvollen Beitrag zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler. Durch die Nähe zur sozialen Praxis stärken sie ihre sozialen Kompetenzen und werden auf qualifizierte erzieherische, beratende, pflegerische und medizinische Tätigkeiten und Berufsfelder aufmerksam. Dadurch gewinnen sie persönliche Reife und zusätzliche Orientierung für Studium sowie Beruf. Ferner leisten Praktika einen Beitrag, Chancen und Grenzen sozialstaatlichen Handelns in Ansätzen selbst zu erfahren.“
Besonderes Kennzeichen des Faches ist überdies die Verknüpfung mit dem Sozialpraktikum. Es umfasst mindestens 15 Arbeitstage, sein erfolgreicher Abschluss vor dem Ende der Jahrgangsstufe 11 bildet eine Voraussetzung für das Vorrücken in die Jahrgangsstufe 12 (vgl. hierzu die GSO–Bestimmungen sowie die Erläuterungen zur Stundentafel des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums). Das Sozialpraktikum kann auch in Teilpraktika auf zwei oder drei Jahrgangsstufen (also z.B. auf die Jahrgangsstufen 9 bis 11) verteilt werden. Darunter befindet sich auch ein einwöchiges Blockpraktikum in der Jgst. 9, zeitlich parallel zum Betriebspraktikum der Schülerinnen und Schüler der beiden anderen Ausbildungsrichtungen unserer Schule.