Erfolgreiche Filmpremiere in der KulturWIRtschaft

Ungeahnte Aktualität hat der Film “Heimat – nah und fern“ bekommen, den das P-Seminar “Afrika und ich” am 19. Januar 2024 in der vollbesetzten KulturWIRtschaft vorstellte. Während im November 2023 führende AfDler mit Neonazis in Potsdam darüber schwadronierten, wie man Millionen Menschen ihrer Grundrechte berauben und sie aus Deutschland deportieren könnte, drehten die acht Seminarmitglieder ein filmischen Porträt von Maurice, Ismael und Luka, deren Lebensgeschichten eng mit Kempten und Afrika verbunden sind.
Im Film äußern sich die drei Protagonisten Ismael (Mitglied des Seminars), Maurice und Luka (das Kemptener Publikum kennt ihn vom Tanzherbst) zu den großen Themen Heimat, Familie, Religion und Identität. Sie schildern eindrucksvoll ihre Erfahrungen mit Rassismus in der deutschen Gesellschaft. Die Zuschauer bekommen einen Einblick in ihren Alltag in Kempten und lernen die kulturellen Wurzeln kennen, die sie mit Marokko, Togo und Nigeria verbinden.

Finanzielle Unterstützung bekam das Projekt vom Programm „Demokratie leben!“.

Sie schildern im Film, wie wichtig  Erinnerungen im Leben von jungen Menschen sind, die in einer Familie mit Zuwanderungserfahrung aufwachsen. Es sei wichtig, die damit verbundenen Lebenserfahrungen anzunehmen, man könne vor seiner eigenen Identität nicht weglaufen, bringen sie zum Ausdruck. Die drei Männer heben hervor, wie wichtig es für das gute Zusammenleben ist, in seinem Gegenüber zuerst den Menschen und nicht seine Herkunft, Religion oder sexuelle Orientierung zu sehen.
Die Schülerinnen und Schüler erzählten, was sie in der Projektarbeit gelernt haben. Niemand von ihnen hatte vorher Erfahrungen mit Filmen gemacht. In einem Workshop mit Luka Musa lernten sie, wie man Interviews führt. Der ehemalige Hilde- Schüler Roman Farkas führte sie in die Grundlagen des Filmemachens ein. Markus „Luigi“ Zahnleiter half ihnen in der Medienwerkstatt beim Schneiden. Jeder einzelne übernahm Verantwortung für einen bestimmten Bereich: für die Erstellung eines Konzepts, für die Kameraführung, für das Schneiden, für die Finanzierung, für das Einbeziehen von Fachleuten, für die Gestaltung der Präsentationsfeier.
Sie schilderten bei der Premiere, wie viel Geduld und Durchhaltevermögen sie gebraucht haben, wie sie auf unerwartete Situationen reagierten, wie sie im Team miteinander kommunizierten und wie sie lernten zu akzeptieren, dass nicht alles perfekt gelingen kann. Sie lobten die Offenheit und Ehrlichkeit der drei Protagonisten. Lehrer Heigl beschrieb humorvoll, dass er allmählich das Gefühl bekam, überflüssig zu sein, weil die Jugendlichen immer selbstständiger und selbstsicherer agierten.
Mit der Kulturwirtschaft hätten die Schülerinnen und Schüler den besten Standort ausgewählt, betonte Schulleiter Markus Wenninger und dankte Stephan A. Schmidt für die Zusammenarbeit. Amin Kamara brachte in ein paar Sätzen ein viertes afrikanisches Land, Sierra Leone, ins Gespräch und sorgte mit seiner Band „Abu Bakarr Spirit“ für eine ausgelassene Stimmung.

Armin Heigl und Lajos Fischer (kreisbote.de)

 

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