März 1525 – die Bauern begehren auf und Memmingen gerät in den Blickpunkt der Geschichte: Die Abgesandten der oberschwäbischen Bauern versammeln sich in der Kramerzunftstube, beraten ihr weiteres Vorgehen und schließen sich zu einer „Christlichen Vereinigung“ zusammen. Unmittelbar nach dem Treffen tritt mit den „Zwölf Artikeln“ die wichtigste Schrift des Bauernkriegs ihren Siegeszug an. Die darin formulierten Forderungen hatten es in sich, denn die Bauern verlangten nichts weniger als „dass wir frei sind und sein wollen“ – ein unerhörter Vorgang! Schnell wurden die „Zwölf Artikel“ zu einer Art ‚Bestseller‘ mit einer riesigen Auflage. Heute gelten sie als eine der frühesten Forderungen nach Freiheitsrechten in Europa.
500 Jahre später, am 30. Juni 2025, bekam die Lehrkräfte der Fachschaft Geschichte/PuG einen lebendigen Einblick in die damaligen Ereignisse. Bei einer Fortbildung im Stadtarchiv Memmingen berichtete Stadtarchivar Engelhard von den dramatischen Vorgängen in Memmingen, als die Reichsstadt Memmingen plötzlich zum Zentrum der Bauernaufstände geriet. Die Geschichtslehrer/innen des Hilde bekamen dazu die Protokolle des Stadtrats und ein Versammlungsprotokoll der Memminger Bauern an die Hand – und konnten sogar einen Blick auf einen Originaldruck der „Zwölf Artikel“ werfen.